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Ihr Weg zur neuen Heizung

Was ist Flüssiggas?

Flüssiggas oder Propangas haben viele Österreicherinnen und Österreicher täglich in Verwendung und wissen oft nicht was dahintersteckt. Flüssiggas ist ein Kohlenwasserstoff, der unter geringem Druck verflüssigt wird, wodurch es praktisch in der Abfüllung und im Transport ist. Es wird heutzutage fürs Heizen, Kochen und sogar als Autotreibstoff genutzt. Wir erklären Ihnen, wie Flüssiggas produziert und gelagert wird und welche Eigenschaften es hat.

Die Produktion und Eigenschaften von Flüssiggas

Flüssiggas entsteht als Nebenprodukt bei der Erdöl-, Erdgas- und Schiefergasförderung sowie bei der Produktion von Mineralölprodukten aus Erdöl und zählt daher zu den fossilen Energien. Früher wurde Flüssiggas aufgrund der Aufbereitungskosten häufig nicht weiterverwendet, sondern entweder in die Atmosphäre entlassen oder “abgefackelt” (verbrannt). Dies ist inzwischen in sehr vielen Regionen verboten.

Flüssiggas ist außerdem auch in einer Bio-Variante erhältlich. Diese entsteht als Nebenprodukt der Herstellung von Biodiesel aus organischen Rest- und Abfallstoffen sowie nachwachsenden Rohstoffen. Für die Nutzung von Bio-Flüssiggas sind keinerlei Anpassungen der Heiztechnik oder des Tanks nötig, da es chemisch exakt mit herkömmlichem Flüssiggas übereinstimmt - lediglich die Produktion ist anders. Je nach Rohstoffeinsatz bei der Produktion kann der CO2-Ausstoß um 40 bis 90% reduziert werden.

Während Erdgas aus Methan besteht, handelt es sich bei Flüssiggas - international auch LPD (liquified petroleum gas) genannt - größtenteils um Kohlenwasserstoffe, wie Propan und Methan oder auch eine Mischung aus beiden. Vorteil des Flüssiggases ist, dass es sich unter Druck verflüssigt und auf circa 1/260 seiner ursprünglichen Größe reduziert und somit die Transportation enorm erleichtert. Gelangt das Flüssiggas zur Heizung nimmt es wieder seinen gasförmigen Zustand an und kann daher von allen Technologien, welche normalerweise mit Erdgas heizen, genutzt werden. Konkret bedeutet dies, dass Sie Ihre Gas-Brennwertheizungen, Blockkraftwerke sowie Gas-Wärmepumpe auch mittels Flüssiggases effizient und komfortabel betreiben können.

Flüssiggas hat im Vergleich zu Erdgas (13 kWh/m3) einen besonders hohen Brennwert mit 28 kWh/m3. Außerdem ist es ungiftig und gefährdet somit weder Erdreich noch Grundwasser, wodurch Flüssiggas auch in Wasser- und Naturschutzgebieten eingesetzt werden kann. Die Verbrennung von Flüssiggas führt zu etwa 15% weniger C02-Ausstoß als Heizöl und verursacht wenig Ruß und Asche. Auch die Feinstau- und Stickoxidemissionen sind sehr niedrig.

Lagerung von Flüssiggas

Flüssiggas wird zumeist direkt vor Ort gelagert und ist daher besonders geeignet für Häuser, die abseits von Fernwärme- und Erdgasleitungen sind, sowie für Passiv- und Niedrigenergiehäusern, da sich bei diesen ein Anschluss an die leitungsgebundene Versorgung aufgrund der Kosten nicht rentiert. Für die Lagerung wird das Flüssiggas üblicherweise einmal jährlich mittels Tankwagen geliefert und in den eigenen Tank gespeist. Dieser befindet sich zumeist entweder im Haus oder Garten, wobei sowohl eine ober- als auch unterirdische Montage des Tanks möglich ist. Bei der lokalen Lagerung von Flüssiggas sind einige Sicherheitsvorschriften zu beachten: so muss sich zum Beispiel rund um den Tank eine Sicherheitszone von drei Meter befinden, in der weder Zündquellen, brennbare Stoffe, offene Fenster noch Kelleröffnungen oder Kanaleinläufe sein dürfen.

Die Tankgröße hängt vom individuellen Jahresbedarf ab und wird wie folgt berechnet: der Wärmebedarf in Kilowattstunden (kWh) wird durch den Heizwert pro Liter Flüssiggas geteilt. Je nach Bedarf variieren die Größen somit zwischen etwas 900 bis 6.500 Litern.

Der Tank sollte etwa alle zwei Jahre von einer prüfbefähigten Person einer äußeren Prüfung durchzogen werden. Alle zehn Jahre sollte außerdem eine innere Prüfung des Tanks stattfinden. Die Rohre, welche den Tank mit der Heizanlage verbinden, sollten auch etwa alle 10 Jahre überprüft werden.

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