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Ihr Weg zur neuen Heizung

Fußbodenheizung: Aufbau, Funktion und Vorteile

  • jeder Raum gleichmäßig erwärmt
  • besonders für Personen mit Allergien oder Asthma geeignet
  • zu jeder Jahreszeit barfuß durch das Haus laufen

Die Geschichte der Fußbodenheizung, damals bekannt unter dem Namen Hypokaustum, geht bis ins alte Rom zurück. Nach dem Zerfall des römischen Reiches geriet diese clevere Technik zu heizen leider in Vergessenheit. Erst in den 1970er Jahren gelang der Fußbodenheizung erneut der Durchbruch. In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie zu Thema Fußbodenheizung wissen müssen:

Die verschiedenen Arten der Fußbodenheizung

Bei der Fußbodenheizung haben Sie grundsätzlich die Wahl zwischen zwei verschiedenen Betriebsarten: Mit Wasser oder mit Elektrizität. Die Unterschiede sind in vielerlei Hinsicht groß, deshalb sollten Sie sehr genau prüfen, welche Variante für Ihre spezielle Wohnsituation am geeignetsten ist. Dabei spielen vor allem Wärmebedarf, die Art des Gebäudes und die laufenden Kosten eine wesentliche Rolle.

Die Fußbodenheizung mit Wasser

Das Funktionsprinzip der Fußbodenheizung mit Wasser ist einfach erklärt: Unter dem Fußbodenbelag verlaufen Rohre, in denen auf 30 bis 35°C erwärmtes Wasser fließt. Das Wasser gibt die Wärme über die Rohre und den Fußboden an den Raum ab und sorgt so für angenehme Temperaturen. Das Kühlen des Raumes über die Wasser-Fußbodenheizung ist natürlich auch möglich: In diesem Fall läuft kühles Wasser mit ca. 20°C durch die unter dem Boden verlegten Rohre, das dann die Wärme des Raumes aufnimmt und ableitet. Aber Vorsicht: Die Kühlleistung der wassergetriebenen Fußbodenheizung ist begrenzt. Damit es speziell an schwülen Sommertagen zu keiner Kondensation auf der Fußbodenoberfläche kommt, wird immer ein Referenzraum mit einer Taupunktüberwachung ausgestattet. Da es sich bei der Wasser-Fußbodenheizung – genau wie bei einer „normalen“ Heizung – um ein geschlossenes System handelt, verbraucht auch diese Art der Heizung kein Wasser, weshalb keine zusätzlichen Kosten für den Wasserverbrauch anfallen. Wasserbetriebene Fußbodenheizungen sind nicht besonders wartungsintensiv; nach dem Einbau ist die erste Wartung nach etwa 10 Jahren fällig. Danach sollte im 2-Jahres-Rhythmus eine Funktionsprüfung durchgeführt werden – die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 200 €.

Die elektrische Fußbodenheizung

Bei der elektrischen Fußbodenheizung kommen Heizmatten oder Heizfolien zum Einsatz, die unter dem Fußboden verlegt werden und mit elektrischem Strom erhitzt werden. Ein Kühlen des Raumes mittels einer Elektro-Fußbodenheizung ist nicht möglich. Elektrisch betriebene Fußbodenheizungen sind praktisch wartungsfrei. Allerdings schadet es nicht, die Leitungen alle paar Jahre von einer Elektrikerin bzw. einem Elektriker prüfen zu lassen. Die Kosten hierfür liegen bei ca. 100 €.

Fußbodenheizung mit Wasser und elektrische Fußbodenheizung im Vergleich

Sie haben sich noch nicht entschieden, welche Art der Fußbodenheizung die richtige für Ihr Zuhause ist? Wir haben für Sie die wichtigsten Unterschiede bezüglich der Installations-, Wartungs- und Betriebskosten sowie der Heizleistung zusammengefasst:

Installationskosten

Diese Kosten lassen sich nur schwer vergleichen, weil neben der Art der Fußbodenheizung noch verschiedene andere Faktoren (Alt- oder Neubau, zu beheizende Fläche etc.) eine Rolle spielen. Im Durchschnitt ist aber die Verlegung einer elektrischen Fußbodenheizung einen Tick günstiger und weniger aufwändig als die der Variante mit Wasser.

Wartungskosten

Hier hat die praktisch wartungsfreie elektrische Fußbodenheizung die Nase vorn. Allerdings halten sich auch bei der Wasser-Fußbodenheizung die Kosten in Grenzen.

Betriebskosten

Generell ist es vergleichsweise teuer, eine Heizung mit Strom zu betreiben. Als Lösung für das gesamte Haus ist bezüglich der Betriebskosten eine Wasser-Fußbodenheizung die günstigere Alternative. Jedoch lassen sich auch einzelne Räume (zum Beispiel Badezimmer) mit einer elektrischen Fußbodenheizung ausrüsten, die nur im Bedarfsfall zugeschaltet wird. Dann fallen die Betriebskosten moderat aus.

Heizleistung

Diese ist bei beiden Arten gleich. Allerdings hat die elektrische Fußbodenheizung eine sehr viel kürzere Vorlaufzeit und bringt beinahe sofort Wärme, während die Wasser-Fußbodenheizung ein paar Stunden braucht, bis sich ihre Leistung bemerkbar macht.

Funktion & Aufbau einer Fußbodenheizung

Die Fußbodenheizung ist eine Form der Flächenheizung und hat somit dieselbe Funktionsweise wie die unbekanntere Decken- und Wandheizung. Im Gegensatz zu konventionellen Heizkörpern erwärmt eine Fußbodenheizung den Raum nicht punktuell, sondern über den gesamten Fußboden und somit eine größere Fläche – daher auch der Name. Aber wie genau funktioniert das?


Hierfür müssen wir uns zuerst den Aufbau der Fußbodenheizung ansehen:

  • Die Dämmschicht isoliert die Fußbodenheizung nach unten und vermindert somit Wärmeverluste.
  • Die Abdeckung der Dämmschicht schützt diese.
  • Das Heizelement gibt die Wärme ab: Bei Fußbodenheizungen mit Wasser sind das Heizrohre, die zumeist aus sauerstoffdichtem Polyethylen bestehen. Bei elektrischen Fußbodenheizungen sind es Heizmatten, die verlegt werden.
  • Das Trägersystem (z.B. Klemmschienen, Klettverklebungen, Trägermatten) dienen als Befestigung der Fußbodenheizung.
  • Der Heizestrich bzw. die Trockenestrichplatten überdecken oder ummanteln – je nach gewählter Verlegeart – die Fußbodenheizung.
  • Der Bodenbelag ist die oberste Schicht und kann aus zahlreichen Materialien (z.B. Holz, Stein, PVC) bestehen.


Gemeinsam erwärmen diese Komponenten Ihr Zuhause auf die Wunschtemperatur: Das Heizelement erwärmt durch Warmwasser – erhitzt durch das Heizsystem – oder durch elektrischen Strom den Heizestrich. Dieser speichert die Wärme und gibt sie dann an den Fußboden ab, welcher die Wärme wiederrum gleichmäßig an den Raum abgibt und diesen somit erwärmt. Durch die große Fläche der Fußbodenheizung (zumeist der gesamte Raum) wird mehr Wärme übertragen und es wird eine geringere Vorlauftemperatur als bei herkömmlichen Heizkörpern benötigt.

Kosten einer Fußbodenheizung

Bei den Kosten einer Fußbodenheizung wird zwischen Installation, Betrieb und Wartung unterschieden. Diese Kosten werden von mehreren Faktoren beeinflusst. Aus diesem Grund ist es nicht möglich einen Pauschalbetrag für die Kosten zu nennen. Wir haben für Sie dennoch die wichtigsten Richtwerte zusammengefasst.

Installationskosten

Die Installation einer Fußbodenheizung im Neubau ist lediglich etwas teurer als von Heizkörper sofern Sie früh genug eingeplant wurde. Bei Sanierungen bzw. Nachrüstungen jedoch erhöhen sich die Installationskosten aufgrund der zusätzlich benötigten Bauarbeiten. Weitere Faktoren, welche die Installationskosten beeinflussen können, sind die beheizte Fläche (je größer, desto teurer) und die Art der Fußbodenheizung (Nass- bzw. Trockensystem oder elektrische Fußbodenheizung). Sie können in etwa mit folgenden Kosten rechnen:

Nasssystem:

  • 50 - 70€ pro Quadratmeter
  • Entfernen des Estrichs: 20-40€ pro Quadratmeter
  • Demontage Heizkörper: 20€ pro Stück

Trockensystem:

  • 40 - 60€ pro Quadratmeter
  • Demontage Heizkörper: 20€ pro Stück

Elektrische Fußbodenheizung:

  • 20 - 50€ pro Quadratmeter
  • Demontage Heizkörper: 20€ pro Stück

Wartungskosten

Die Wartungskosten der Fußbodenheizung sind vor allem in den ersten Jahren nach der Installation besonders günstig, da eine Fußbodenheizung erst nach etwa 10 Jahren das erste Mal gewartet werden muss bzw. sollte. Danach sollte die Fußbodenheizung etwa alle 2 Jahre einer Funktionsprüfung unterzogen werden. Zusätzlich sollte die Fußbodenheizung regelmäßig gespült werden, um Schäden vorzubeugen: bei Kupferrohren sollte dies alle zwei bis vier Jahre und bei Kunststoffrohren alle 5 Jahre erfolgen.

Je nachdem welche Wartungsarbeiten durchgeführt werden, betragen die Wartungskosten zwischen 700 und 2.500€. Die Wartung sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden, da Lecks, verstopfte Rohe oder Korrosion sehr teuer werden können, da im schlimmsten Fall der gesamte Bodenbelag und Estrich aufgestemmt und die Fußbodenheizung erneuert werden muss.

Betriebskosten

Die Betriebskosten der Fußbodenheizung werden von zahlreichen Faktoren beeinflusst: dem energetischen Zustand und Standort Ihres Gebäudes, der Wunschtemperatur, dem Bodenbelag, den Außentemperaturen und der Art der Heiztechnologie bzw. welcher Brennstoff genutzt wird. Vor allem letzteres kann einen deutlichen Unterschied in den Betriebskosten bedingen: Fußbodenheizungen mit Wärmepumpen (Energie aus der Umwelt) sind besonders kostengünstig, während elektrische Fußbodenheizungen (Strom) schnell sehr teuer werden können. Fußbodenheizungen, deren Wasser mit Öl oder Gas erhitzt wird liegen im mittleren Segment. Grundsätzlich ist es jedoch so, dass im Vergleich zu konventionellen Heizkörpern etwa 10% der Heizkosten aufgrund der geringen Vorlauftemperatur von Fußbodenheizungen gespart werden können.

Die Betriebskosten Ihrer geplanten Fußbodenheizung kann Ihnen somit am besten Ihr Installateurbetrieb nennen. Hierzu werden die jährlich benötigten kWh (Kilowattstunden) mit den Kosten des Brennstoffs multipliziert. Als Beispiel: Bei einem Gebäude mit einer Gasheizung, und einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh betragen die Betriebskosten der Fußbodenheizung in etwa 1.300€ (Unterschiede je nach Bundesland und Anbieter möglich).

Heizleistung

Die Heizleistung wird in Watt pro m2 angegeben und beeinflusst vorranging die Betriebskosten: je höher die Heizleistung und der individuelle Wärmebedarf (Temperatur, Betriebszeit etc.), desto höher fallen die Kosten aus. Natürlich sollte die Heizleistung nicht zu klein gewählt werden – um die passende Leistung für Ihre Bedürfnisse und Zuhause zu finden, ziehen Sie am besten einen Fachhandwerksbetrieb zu Rate. Dieser berechnet die benötigte Heizleistung und unterstützt Sie bei der Planung sowie Montage der Fußbodenheizung. Dies sichert einen einwandfreien und möglichst langlebigen Betrieb.

Bei modernen Häusern mit gut isoliertem Boden beträgt die benötigte Heizleistung in etwa 65-85 W/m2, um das Gebäude auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Zumeist wird jedoch eine Fußbodenheizung mit doppelter Leistung installiert, um die Anlaufzeit der Fußbodenheizung zu verkürzen – Ihr Zuhause wird somit schneller warm. Die tatsächliche Leistung der Fußbodenheizung im Betrieb verändert sich hierdurch jedoch nicht: Denn wenn die Fußbodenheizung nur die Hälfte des Tages in Betrieb ist, ist die Leistung auch nur die Hälfte der gewählten Heizleistung. Also bei einer Fußbodenheizung mit 150 W/m2 wäre die tatsächliche Leistung beim halbtägigen Betrieb 75 W/m2.

Verschiedene Arten die Fußbodenheizung zu verlegen

Bei der Wasser-Fußbodenheizung gab es lange Zeit nur zwei Alternativen: Die Nassverlegung und die Trockenverlegung. Bei der Nassverlegung werden die wasserführenden Rohre in den nassen, frisch ausgelegten Estrich versenkt. Bei der Trockenverlegung werden die Rohre auf den Estrich verlegt und mit einer Schutzschicht oder -platten abgedeckt, auf denen dann der Bodenbelag verlegt wird. Vor einigen Jahren kam aber noch eine dritte Methode ins Spiel: Hier werden in den trockenen Estrich mit einem Spezialgerät Rillen gefräst, in die dann die Wasserrohre eingefügt werden. Elektro-Fußbodenheizungen können als Matten oder Folien auf den nassen Estrich aufgelegt werden. Nach dem Trocknen sind diese dann mit dem Estrich verbunden. Bei bereits trockenem Estrich kann die Elektro-Fußbodenheizung mittels eines Klebers befestigt werden.

Fußbodenheizung im Nasssystem verlegen

Diese Methode bietet sich bei Neubauten an oder wenn Sie in einem bereits bestehenden Gebäude eine komplette Sanierung des Bodens vornehmen wollen oder müssen. Dabei wird zunächst auf dem blanken Fußboden eine Dämmschicht aufgetragen, auf der wiederum die wasserführenden Heizrohre angebracht werden. Dann wird der Estrich aufgetragen. Wenn der Estrich getrocknet ist, kann der gewünschte Bodenbelag – Laminat, Teppich, Parkett, etc. – verlegt werden.

Fußbodenheizung im Trockensystem verlegen

Bei der Nachrüstung von Fußbodenheizungen in bereits bestehenden Gebäuden und bei der Altbausanierung kommt die Installation im Trockensystem ins Spiel. Hier werden die wasserführenden Rohre auf einer Dämmschicht verlegt. Um eine bessere Verteilung der Wärme zu gewährleisten, können zusätzlich Wärmeleitbleche eingebaut werden. Bedeckt werden die Rohre mit einer Plattenschicht, die aus verschiedenen Materialien bestehen kann, z.B. Gips, Holz oder Naturstein. Zum Schluss folgt der gewünschte Bodenbelag.

Fußbodenheizung mit dem Fräse-System verlegen

Diese relativ neue Methode wird meistens bei der Altbausanierung verwendet, und zwar dann, wenn der Fußboden nicht durch zusätzliche Schichten erhöht werden soll. Hierzu muss zunächst die Estrichoberfläche komplett von Rückständen (zum Beispiel Teppichkleber) befreit werden. Danach werden mit einer Spezialfräse, die mittels eines leistungsfähigen Staubsaugers den Bohrstaub sofort aufsaugt, Rillen in den Estrich gefräst, in welche die wasserführenden Rohre verlegt werden. Danach kann der Bodenbelag aufgetragen werden.

Fußbodenheizung nachrüsten

Auch Bewohnerinnen und Bewohner von Altbauten wollen nicht auf den Komfort einer Fußbodenheizung verzichten. Das ist auch kein Problem, denn Fußbodenheizungen können auch nachgerüstet werden. Grundsätzlich eignen sich alle Verlegearten. Für welche Möglichkeit Sie sich entscheiden, hängt von mehreren Faktoren ab: dem Budget, aber auch von der Statik des Gebäudes und der Raumhöhe. Wir haben Ihnen die wichtigsten Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten zusammengefasst:

Können Fußbodenheizungen auch selbst eingebaut werden?

Natürlich kann der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung (Trockensystem oder elektrische Fußbodenheizung) auch von Ihnen selbst durchgeführt werden. Um einen einwandfreien Betrieb und Langlebigkeit zu sichern, sollte die Installation und Planung jedoch von einem Fachhandwerksbetrieb übernommen werden.

Der beste Bodenbelag für die Fußbodenheizung

Welcher Bodenbelag eignet sich am besten für die Fußbodenheizung? Diese Frage kann ganz einfach beantwortet werden: Bei der Wahl des Bodenbelags sind Ihnen fast keine Grenzen mehr gesetzt. Denn grundsätzlich eignen sich eine Vielzahl an Materialien – Holz, Natursteine, Laminat, Teppich, Fließen, Kork, um ein paar zu nennen. Wichtig ist lediglich, dass die Wärme so gut wie möglich durch den Bodenbelag in den Raum geleitet werden kann. Entscheidend sind also die Wärmeleitfähigkeit sowie der Wärmedurchlasswiderstand des Materials bei der Wahl des Bodenbelags. Hierbei gilt die Faustregel: Je größer der angegebene Wert bei der Wärmeleitfähigkeit, desto besser eignet sich der Bodenbelag. Bei dem Wärmedurchlasswiderstand ist es genau umgekehrt: Je kleiner der Wert, desto besser. Wichtig: der Wärmedurchlasswiderstand sollte nicht größer als 0,15 m2k/W (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) sein. Zusätzlich muss der Bodenbelag vom Hersteller für die Verwendung mit Fußbodenheizungen freigegeben sein. Dies ist besonders bei elektrischen Fußbodenheizungen wichtig, da es hier zu höheren Temperaturen kommt als bei Fußbodenheizungen mit Wasser.

Aufgrund Ihrer sehr hohen Wärmeleit- und Wärmespeicherfähigkeit eignen sich Natursteine und Keramikfließen besonders gut für die Verwendung mit Fußbodenheizung. Möchten man dennoch nicht auf einen Holzboden verzichten, greift man am besten auf Eiche, Nuss, Teak oder weitere dunkle Holzarten zurück (dunkles Holz ist leitfähiger als helles). Teppiche wiederrum sollten möglichst dünn sein und ohne Schaumpolster verlegt werden.


Weitere Faktoren, die bei der Wahl und dem Verlegen des Bodenbelags bedacht werden sollten, sind:

  • Dicke des Materials: Desto dicker das Material, desto höher muss die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung eingestellt werden und desto höher werden die Heizkosten.
  • Verlegart des Bodens: Wird der Bodenbelag schwimmend verlegt, liegt ein Luftposter zwischen dem Estrich und dem Bodenbelag und die Wärmeabgabe verschlechtert sich.
  • Größe der Teppiche: Teppiche können die Wärmeabgabe verschlechtern und einen Wärmestau auslösen. Aus diesem Grund sollten Sie bei Fußbodenheizungen keine großen Teppiche im Raum platzieren.

Wussten Sie?

Der Wärmedurchlasswiderstand wird errechnet, indem die Dicke des Bodens durch die Wärmeleitfähigkeit (in Lambda) geteilt wird.

Die beiden Muster für die Verlegung der Fußbodenheizung

Bei der Verlegung der wasserführenden Rohre haben sich zwei Muster durchgesetzt: Die mäandernde Form, auch Schlangenform genannt, und die bifilare Form, auch bekannt unter dem Namen Schneckenform.

Die Mäander-/Schlangenform

Bei dieser Verlegetechnik wird das Rohr in parallelen Reihen verlegt. Diese Technik ist insgesamt unkomplizierter, hat aber den Nachteil, dass die Wärme ungleichmäßiger verteilt wird. Hinzu kommt, dass für kleine oder ungünstig geschnittene Räume diese Verlegevariante eher ungeeignet ist.

Die Bifilar-/Schneckenform

Hier wird das Rohr von außen nach innen spiralförmig in den Raum gelegt. In der Mitte angelangt, wird das Rückflussrohr ebenfalls spiralförmig wieder zurückgeführt. Da Vor- und Rücklauf hier eng beieinander liegen, ergibt sich insgesamt eine gleichmäßigere Wärmeverteilung.

Voraussetzungen für eine Fußbodenheizung

Tatsächlich kann eine Fußbodenheizung in jedes Haus oder Gebäude, egal ob Alt- oder Neubau, eingebaut werden. Allerdings eignet sich nicht jede Variante der Fußbodenheizung für jedes Gebäude. Deswegen ist es ratsam im Zweifel immer zuerst einen Fachhandwerksbetrieb zu konsultieren, bevor eine Entscheidung getroffen wird.

Voraussetzungen für den Neubau

Obwohl bei einem Neubau theoretisch alle Varianten möglich sind, ist natürlich die Wasser-Fußbodenheizung im Nasssystem die sinnvollste, da die Heizungsrohre bereits in der Bauphase verlegt werden können. Nachträgliche Arbeiten, die Zeit und Geld kosten, entfallen. Bei der Auswahl des Bodenbelags stehen Ihnen alle Varianten zur Verfügung: Parkett, Laminat, Fliesen, Teppich – alles ist möglich. Unter Umständen kann auch eine Elektro-Fußbodenheizung im Neubau sinnvoll sein, wenn Sie zum Beispiel eine Möglichkeit suchen, nur das Badezimmer im Winter schnell aufzuheizen. Die Stromkosten fallen bei einem Raum, der nur in einer Jahreszeit am Morgen auf Temperatur gebracht wird, kaum ins Gewicht.

Voraussetzungen für den Altbau

Beim Altbau scheidet die Verlegung einer Wasser-Fußbodenheizung im Nasssystem aus, da dies viel zu aufwändig und zu teuer wäre. Ausnahme: Sie wollen aus anderen Gründen sowieso die Böden des Hauses komplett sanieren. Wichtig ist bei Altbauten der Wärmebedarf. Bei einem eher schlecht isoliertem Gebäude kann eine Elektro-Fußbodenheizung als primäre Wärmequelle exorbitant hohe Stromkosten verursachen. Hinsichtlich des Bodenbelags haben Sie mittlerweile bei einer elektrischen Fußbodenheizung die freie Auswahl. Während früher nur Fliesen oder Stein möglich waren, so vertragen sich heute auch Laminat und Parkett mit der elektrischen Fußbodenheizung. Prüfen Sie aber zur Sicherheit die Angaben des Laminat-/Parkett-Herstellers. Am sinnvollsten ist bei einem Altbau die Verlegung einer Wasser-Fußbodenheizung im Trockensystem. Hierbei ist aber zu beachten, dass sich der Boden durch den Einbau erhöht; unter Umständen müssen daher die Türen entsprechend gekürzt werden.

Die Vor- und Nachteile einer Fußbodenheizung

Um Ihnen die Entscheidung für oder gegen eine Fußbodenheizung zu erleichtern, haben wir abschließend alle Vor- und Nachteile für Sie übersichtlich zusammengefasst:

Keine klobigen Heizkörper, dadurch mehr Platz in den Räumen

Zu jeder Jahreszeit barfuß durch das Haus laufen

Besonders für Personen mit Allergien oder Asthma geeignet, weil keine Luftverwirbelungen durch Heizkörper entstehen, die Staub im Raum verteilen

Durch Flächenheizung jeder Raum gleichmäßig erwärmt

Keine hohen Vorlauftemperaturen werden benötigt, daher in Kombination mit Wärmepumpen ein effizientes und umweltfreundliches Heizungssystem

Während die Fußbodenheizung im Neubau kaum teurer als eine normale Heizung ist, kann die Nachrüstung in Altbauten oder die Modernisierung teuer werden. Fußbodenheizungen müssen große Flächen beheizen und sind daher in ihrer Reaktion träge. Dadurch kann es nach einer Komplettabschaltung mehrere Stunden dauern, bis die gewünschte Raumtemperatur wieder erreicht ist. Reparaturen sind zwar selten, wenn sie aber anfallen, können diese recht teuer werden.

Temperatur regulieren bei einer Fußbodenheizung

Fußbodenheizungen arbeiten mit einer besonders geringen Vorlauftemperatur und müssen große Fläche erwärmen. Sie sind daher sehr träge und es dauert deutlich länger als bei konventionellen Heizkörpern bis der Raum die gewünschte Temperatur erreicht hat: Während Heizkörper den Raum schon innerhalb weniger Minuten erwärmen können, beträgt die Vorlaufzeit – also die Aufheizzeit – bei Fußbodenheizungen üblicherweise 3 Stunden.

Wie wird nun aber die Temperatur bei Fußbodenheizungen reguliert?

Die Temperaturegulierung läuft üblicherweise automatisiert ab: Sie wählen lediglich die gewünschte Raumtemperatur beim Thermostat aus und der Raumtemperaturregler überwacht mittels eines Sensors die Temperatur im Raum. Ist die Temperatur zu niedrig, öffnen sich Ventile, die zusätzliches Wasser in die Fußbodenheizung lassen und somit den Raum erwärmen. Ist die Temperatur zu hoch, wird weniger Wasser in das System gelassen und die Temperatur sinkt (sehr langsam).

Da sich Temperaturveränderungen bei Fußbodenheizungen nur sehr langsam bemerkbar machen, sollte die Vorlauftemperatur nicht zu hoch gewählt werden – die Temperatur lässt sich im Nachhinein nur sehr schwer wieder senken! Nach Einstellungen bei dem Thermostat sowie der Vorlauftemperatur sollten Sie daher unbedingt zuerst einige Zeit abwarten bevor Sie erneute Veränderungen nach Bedarf vornehmen.

Fußbodenheizung kombinieren

Fußbodenheizung und Elektroheizungen

Fußbodenheizung und Wärmepumpe

Fußbodenheizung und Gasthermen

Fußbodenheizung und Kamin

Fußbodenheizung und Elektroheizungen

Es ist gut möglich, einige Räume im Haus mit Fußbodenheizung und andere mit Heizkörpern auszustatten. Letzteres ist zum Beispiel bei wenig oder nur temporär benutzten Räumen, wie Gästezimmern, sinnvoll.

Fußbodenheizung und Wärmepumpe

Besonders empfehlenswert ist die Kombination der Fußbodenheizung mit einer Wärmepumpe. Als Flächenheizung benötigt die Fußbodenheizung eine geringere Vorlauftemperatur – so kann die Wärmepumpe effizienter arbeiten und Sie sparen dabei jede Menge Energiekosten.

Fußbodenheizung und Gasthermen

Die Kombination einer Fußbodenheizung mit einer Gastherme ist ebenfalls gut möglich.

Fußbodenheizung und Kamin

Für all jene, die es besonders gemütlich haben wollen: Ein Kaminofen ist zwar nicht notwendig in Räumen mit Fußbodenheizung, allerdings sorgt ein solcher Ofen für eine besonders gemütliche Atmosphäre.

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